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Interview mit dem Milram-Teamchef

Van Gerwen: Wir können die D-Tour nicht gewinnen

Foto zu dem Text "Van Gerwen: Wir können die D-Tour nicht gewinnen"

Milram-Teamchef Gerry Van Gerwen

Foto: ROTH

27.08.2008  |  (rsn) - Teamchef Gerry Van Gerwen erwartet von Milram bei der am Freitag beginnenden Deutschland Tour eine offensive Fahrweise, nicht aber den Rundfahrtsieg. Im Interview mit Radsport-News erklärt der Niederländer außerdem, warum Erik Zabel die Vuelta seiner Heimatrundfahrt vorzieht und äußert sich zu den Spekulationen um Neuverpflichtungen für die neue Saison.

Welche Chancen rechnen Sie sich für Ihr Team bei der D-Tour aus?

Van Gerwen: Unser Motto lautet 'Attacke, Attacke, Attacke'. Unser Ziel ist ein Etappensieg. Wir haben keinen Fahrer, der die Gesamtwertung gewinnen kann, deshalb konzentrieren wir uns auf Etappen.

Warum hat Erik Zabel auf seine Heimatrundfahrt verzichtet?

Van Gerwen: Das hat nichts mit Zabel zu tun, sondern mit der Tatsache, dass die D-Tour in diesem Jahr wegen Olympia im Rennkalender nach hinten verschoben worden ist. Wir hatten schon vor dieser Saison Erik zugesagt, dass er Mailand-San Remo, die Tour und die Vuelta fahren darf. 

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Wäre Olympia nicht gewesen und die D-Tour an ihrem angestammten Platz geblieben, hätte Zabel D-Tour und Vuelta bestritten?

Van Gerwen: Eindeutig ja. 

Christian Knees wird der Mann für's Gesamtklassement sein. Was trauen Sie ihm zu?

Van Gerwen: Wenn wir einen als Mann fürs Gesamtklassement benennen müssten, dann wäre das wirklich Christian Knees. Aber auch Peter Velits ist gut in Form und stark am Berg. Man wird  wohl gleich nach der 1. Etappe sagen können, wie sich das Rennen entwickelt und dann werden wir sehen, wer von uns vorne dabei ist. Aber nochmal: Wir sind nicht in der Lage, die Deutschland Tour zu gewinnen. 

Wie beurteilen Sie die von der D-Tour geplanten neuen, sogenannten "intelligenten Kontrollen"?

Van Gerwen: Die kenne ich gar nicht in den Einzelheiten. Wir haben da bis jetzt noch nichts Schriftliches bekommen. Natürlich ist alles wichtig, was uns im Kampf gegen Doping hilft. Ich vertraue im Übrigen auf den „Biologischen Pass“ der UCI. Der ist meiner Meinung nach allumfassend und geht weiter als alles bisher Dagwesene. Damit werden auch die letzten Falschspieler entdeckt. 

Die Planungen für die neue Saison laufen schon. Werden Gerdemann, Ciolek oder Kohl 2009 das Milram-Trikot tragen?

Van Gerwen: Ich glaube nicht, dass wir alle drei kriegen werden. Aber grundsätzlich sind wir an allen guten Fahrern interessiert. Wir werden mit vielen neuen Fahrern in die neue Saison gehen und wir werden während der D-Tour schon einige Namen bekannt geben können. 

Wie viele deutsche Fahrer werden in der neuen Saison im Aufgebot stehen?

Van Gerwen: So viele wie möglich. Wenn 80 und 90 Prozent des Kaders aus deutschen Fahrern bestehen würde, wäre das optimal. Ich kann nicht rumtönen, wir sind ein deutsches Team und dann aber nur mit 50 Prozent deutschen Fahrern starten. 

Wer sind für Sie die Favoriten der D-Tour 2008?

Van Gerwen: Das ist ganz schwer zu sagen. Man weiß nie, wie die Fahrer aus der Tour kommen.. Mancher Fahrer ist danach kaputt, ein anderer noch gut in Form. Deshalb fällt es mir unheimlich schwer, einen Favoriten zu benennen. Vielleicht steht ja nach der Bergetappe das Klassement schon, dann kann man mehr sagen.

Mit Gerry Van Gerwen sprach Matthias Seng.

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